Schützen-Grebben

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Die Banken-Runde
Ein Spaziergang zu den schönsten Plätzen und Ausblicken
rund um die Drei-Dörfer-Gemeinde
Grebben-Hülhoven-Eschweiler
Erstellt von der St.-Lambertus-Schützenbruderschaft
2020
Vorwort
Unser Ort besteht aus drei Dörfern: Hülhoven – Grebben – Eschweiler. Auf den meisten Karten werden wir nicht erwähnt. Doch wir sind mittlerweile zu einem Ort zusammengewachsen und haben über die Jahre und Jahrzehnte ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt. Diesen Gemeinschafts-sinn verdanken wir auch der vereinten Schützenbruderschaft St. Lambertus von 1835, die seit langer Zeit aus Männern und Frauen aus dem gesamten Ort besteht. Eine zweite bedeutsame Stütze für das gedeihli-che Zusammenleben war die Gründung des Ortsrings und sein Wirken unter seinem ersten Vorsitzenden Michael Lowis (+ 2013) bis heute.
Viele Männer und Frauen haben in den vergangenen Jahrzenten und Jahrhunderten zum Erhalt der Tradi-tion und zur Pflege des Ortsbildes beigetragen. Im Vergleich dazu ist unser Beitrag ein geringer. Aber ein jeder soll tun, was er kann.
Nachdem in den vergangenen Jahren der Schulhof der alten Schule umgestaltet wurde und eine Zuwachs an Aufenthaltsangeboten erhalten hat, haben die Schützen und der Ortsring sich nun an die Arbeit ge-macht und die Sitzbänke rund um den Ort repariert und erneuert. – Was mit einer neuen Bank am Hamer Hof begann, wuchs – mit Unterstützung der Stadt – zu der Idee, einen Dorfrundgang entlang der Bänke zu errichten.
Die Idee wurde im November 2019 bei einer Mitgliederversammlung der Schützenbruderschaft beschlos-sen und sofort fand sich eine Reihe von Bruderschaftsmitgliedern, die das Projekt tatkräftig unterstützen wollten. – Vorstandsmitglied und Stadtverordneter Guido Rütten nahm Kontakt zur Stadtverwaltung auf und erhielt dort eine Zusage für die Bereitstellung der Bänke und des Einbaumaterials.
Bedingt durch den corona-bedingten Stillstand des Vereinslebens und der Absage aller Jahresfeste nutzten die Einsatzfreudigen die ersten Lockerungen der Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen und legten los. - Im Mai wurden die Bänke zusammengebaut und an die ausgewählten Standorte transportiert. Bank für Bank wurden Löcher ausgehoben, was aber aufgrund der langanhalten Trockenheit im Frühjahr ein schwieriges Unterfangen war. Maschinelles Bohrgerät wurde benötigt und einige Löcher benötigten tage-lange Bewässerung, damit der Boden einigermaßen aufweichte. An vier Samstagen war das Werk getan: Das Wegekreuz unter Haus Hülhoven saniert und gestrichen, drei Bänke repariert und fünf neue Bänke an ausgesuchten Plätzen eingebaut. - Und es hat richtig Spaß gemacht!










Banken-Runde um die Drei-Dörfer-Gemeinde


Wegbeschreibung
1. Am Friedhof

Von der Kirche aus oder am Friedhofsparkplatz startet unser Rundweg.
Die Bank steht mit dem Rücken zum Friedhof. Der Besucher blickt in Richtung Südsüdwest auf die Felder, die ansteigende Ebene, die sich nach Boverath, Tripsrath und Geilenkirchen erstreckt.
Folgt man dem vor uns liegenden Heerweg nach rechts, dann erreicht man in Schafhausen die Linderner Straße, an der entlang man nach Heinsberg kommt.
Der Kirchturm von St. Gangolfus in Heinsberg ist immer erkennbar. - Folgt man dem Wirtschaftsweg geradeaus, dann erreicht man nach 15 Minuten den „Glückplatz“ bei Schleiden und ein wenig weiter westwärts die Gaststätte Janses Mattes an der B 221.
Unser Rundweg verläuft nun aber über den Heerweg am Heerweghof von Familie Lenzen vorbei in Richtung Wasserturm.
2. Kreuzung Krekelberger Hof


Hinter dem Heerweghof erreichen wir eine Wegkreuzung, die rechts zum Krekelberger Hof von Familie Hilgers führt.
Man sitzt hier übrigens direkt am Rand eines römischen Marschweges, der von Heinsberg über Dremmen nach Randerath führt. Die Römer hatten auf beiden Anhöhen oberhalb des Rurtals solche Straßen angelegt, die vor allem der Bewegung von Besatzungstruppen dienten. Deshalb heute noch die Bezeichnung „Heerweg“.
Schaut man nach rechts, dann fällt einem sofort der Wasserturm ins Auge, der in den vergangenen Jahrzehnten zu einem weithin sichtbaren Wahrzeichen für unseren Ort Hülhoven geworden ist. Er wurde 1951 gebaut und sorgte für einen gleichmäßig hohen Druck auf das Leitungssystem.
Geradeaus erkennt man die Alte Schule. Bis 1969 wurden dort die Kinder des Ortes unterrichtet.
Etwas weiter rechts ragen die beiden Glanzstofftürme in Oberbruch in die Höhe. Die beiden Schornsteine dienten der Energiegewinnung auf dem Glanzstoffgelände.
2b. Am Feldkreuz

Wer die Rundwanderung etwas ausweiten möchte, kann am Friedhof auch nach Süden in Richtung Schleiden gehen. An den Hühnerställen der Familie Esser biegt man dann links ein und erreicht nach 300 Metern die Bank am Feldkreuz. Diese Bank wurde von der Familie Heller gestiftet. Man hat hier einen wunderbaren Blick über unseren Ort und das Rurtal.
Machbar ist von hier aus auch eine große Runde über Boverath, Uetterath, Herb, Dremmen nach Hülhoven oder nach Grebben.
3. Am Wasserturm


Direkt an der Gangelter Straße steht die nächste Bank, direkt neben dem historischen Wegekreuz. Das Kreuz stammt aus einer Zeit, in der die Straße eher ein Weg (Grüner Weg) war, über den die Menschen mit Fahrrad zur Fabrik nach Oberbruch fuhren. Das Kreuz trägt eine bedenkenswerte Inschrift.
Unser Weg führt weiter über die Straße und folgt dem Heerweg in Richtung Kapellchenhof.
4. Vor dem Kapellchenhof

Unsere nächste Bank steht rechts vor der Weggabelung. Auch hier sehen wir ein interessantes Panorama: Links der Wasserturm, vor uns der Hof der Familie Simons am Wälkesberg. Rechts davon erstreckt sich eine weite Senke, die auf dem Talgrund in einer Gracht ausläuft.
Am rechten Rand dieser Erosionsrinne sieht man eine Reihe von Bäumen.
In den Sechzigerjahren haben Schülerinnen und Schüler die Baumreihe am linken Wegesrand hinter der Gabelung gepflanzt. Seitdem wird diese Baumreihe „Schulwäldchen“ genannt.
Wir folgen dem Weg an der Gabelung nach links und biegen hinter dem Schulwäldchen nach links auf den Feldweg ab. Am Ende des Weges biegen wir rechts auf den Wälkesberg ab und gehen weiter Richtung Hülhovener Straße.
5. Am Gefallenendenkmal


Das Gefallenendenkmal erinnert an die Söhne des Ortes, die im 1. und im 2. Weltkrieg gestorben sind. Das Kreuz wurde nach dem Krieg von der Dorfbevölkerung gestiftet, um den jungen Männern und ihren Familien ein würdiges Gedenken zu sichern.
Wir gehen weiter in Richtung Kreisverkehr, biegen nach einhundert Metern in die Zufahrt zum Haus Hülhoven. Die von Platanen gesäumte Allee führt zum Hof der Familie von Scheibler.
Wir folgen aber dem weiter am Haus vorbeiführenden Weg bis zum Holzkreuz an der Rethelstraße.
6. Am Wegekreuz Rethelstraße


Das Kreuz ist eines der ältesten Wegekreuze im Stadtgebiet. Es stammt aus dem Jahre 1811. Immerhin fast 190 Jahre.
Neben der Inschrift zeigt sich auf dem Kreuz ein Zeichen: Es ist ein Totenkopf. Dieses Zeichen sollte die Menschen daran erinnern, dass das Leben endlich ist.
Blickt man seitlich nach rechts von der Bank, dann fällt einem die schöne, zum Hofbruch abfallende Weidewiese ins Auge. Meistens weiden Kühe auf der Weide.
Wir verlassen die Bank und begeben uns auf ihrer Rückseite auf den Hohlweg, der uns hinunter ins Hofbruch führt.
7. An der Wegkreuzung im Hofbruch


Der Hohlweg führt uns geradewegs in das Hofbruch. Wir haben den Talboden erreicht, der immer noch feucht ist. Früher stand auch hier das Waser an der Oberfläche. Aufgrund der Grundwasserabsenkung durch die Glanzstoffpumpen wurde das Waldgebiet trockener und man kann es trockenen Fußes durchschreiten kann.
Das Waldgebiet ist geteilt durch die Bahntrasse der Zuglinie Heinsberg – Lindern. Wer dem Weg in Richtung Dremmen folgt, überquert dort den gesicherten Bahnübergang und kann auch dort eine entspannte Spazierroute absolvieren.

Wir folgen dem Weg in Richtung HAUS NOBIS. Auf dem Weg kommen wir am Integrativen Kindergarten TRIANGEL vorbei.
Damit erreichen wir auch den Ortsteil Grebben. Die Ortsbezeichnung stammt wohl von den Gräben, die in Grebben und Oberbruch gezogen worden waren, um das Wasser aus den feuchten Wald- und Wiesenflächen abzuleiten.

8. An der Grebbener Kapelle


Vom Wegkreuz an der Rethelstraße kann man den Rundweg auch abkürzen, indem man die Rethelstraße weitergeht und dann in die Albrecht-Dürer-Straße einbiegt. Nun überquert man vorsichtig die Carl-Diem-Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite sieht man schon die Bank auf dem grünen Winkel an der Grebbener Straße.
Man blickt hier die Grebbener Straße hinunter bis zum Haus Nobis. Viele Jahrzehnte war dies der soziale Mittelpunkt des Ortes; Vereinslokal vieler Vereine und beliebter Platz zum Feiern und Versammeln.
Im Vordergrund steht aber die Grebbener Kapelle, die dort von der Grebbener Bevölkerung im Jahre 1934 errichtet wurde.
Auf dem Weg zum Haus Nobis passieren eines der ältesten Häuser des Ortes Grebben. Das Haus stammt aus dem Jahr 1789.

9. Im Weidenbruch



Unsere Bank steht unter einer Weide. Die Kopfweiden sind charakteristisch für den feuchten Talboden. In vergangenen Zeiten wurden sie hier wie in Plantagen gepflanzt, um Ihre Zweige ernten zu können. Aus diesen elastischen Ästen wurden dann Körbe – „Weidenkörbe“ – geflochten, in denen die Bauern ihre Ernte (Kartoffeln, Bohnen usw.) sammelten und transportierten.
Doch nicht nur Körbe wurden aus Weiden hergestellt. Auch Truhen, Schränke, Stühle und Tische wurden aus den biegsamen Zweigen der Weiden gefertigt. In Heinsberg gab es eine spezielle Fachschule für die Weidenflechterei. In unseren Orten war dieses Handwerk sehr verbreitet.
Ebenso typisch wie die Weiden sind Pappeln für unsere Bruchlandschaft. Heute stehen nur noch wenige Pappeln hier. In einem Alter von 50 bis 60 Jahren werden die Bäume meistens gefällt, da sie von innen faulen.
Auch die Pappeln wurden hier früher gezielt angebaut, da aus ihrem Holz die sogenannten Holzschuhe („Klompen“) hergestellt wurden.
Der Begriff „Bruch“ ist uns nun schon häufiger begegnet: Weidenbruch, Fritzbruch, Hofbruch, Oberbruch, Unterbruch …. Er bezeichnet das feuchte, früher sumpfige Gebiet, in der Tallage von Flüssen. Hier waren das die Rur und die Wurm.
Unter dem Weg, der vor der Bank verläuft, befand sich früher ein Flußbett. Hier floss die Junge Wurm, auch Mühlenbach genannt. Nach Bombeneinschlägen im Kriegsjahr 1944 wurde das Flussbett trocken gelegt. Später wurde es verfüllt und der heutige wurde.


9b. Im Fritzbruch

Das Fritzbruch verläuft parallel zum Weidenbruch und parallel zur Bahnlinie, die 1890 eröffnet und nach langer Schließung 2013 wieder in Betrieb genommen wurde.
Unsere Bank steht unter einer alten, mächtigen Eiche.
Von hier überblickt man den ganzen, im Halbkreis liegenden Ort.
Geradeaus erkennt das aufmerksame Auge die Kirchturmspitze von St. Andreas in Eschweiler. Wandert das Auge weiter nach links, dann erkennt man noch den Wasserturm in Hülhoven. Rechts sieht man das Hochhaus im Weidenbruch.
Beide Wege – Weidenbruch und Fritzbruch – enden auf der Kampstraße.
9c. An der Allee


Folgt man der Ilbertzstraße weiter in Richtung Kirche, dann erreicht man auf der Höhe der Alten Gärtnerei einen schmalen Fußpfad, der einen bis zu der herrlichen Allee am Hof der Familie Hilgers führt.
Auch hier steht eine Bank, von der aus man das gesamte Bruchgelände überblicken kann.
Folgt man dem Weg weiter, kommt man wieder auf die Kampstraße.
Biegt man dort in die Schafhausener Straße ein, dann erreicht man nach 100 Metern den Aufstieg zu den Pferdekoppeln am Hamerhof.
10. Am Hamerhof


Hier haben wir 2019 die erste neue Bank aufgestellt. Auch ein wunderschöner Platz. Hinter uns, der Hang, der uns in das Kuhlertgelände bringt. Wunderbar!
Geradeaus blickt man zunächst auf die Pferdekoppeln des Hamerhofes, der von Familie Lenzen bewirtschaftet wird.
Schon lange zählt die Pferdezucht zu den Schwerpunkten der landwirtschaftlichen Arbeit.
Am Horizont sieht man ein dunkles Band, das von rechts nach links verläuft. Das sind der Wassenberger und der Birgelner Wald. Dieser Höhenzug stellt das obere Ufer des ehemaligen Rurtals dar.
Wer sich auskennt, findet kurz hinter der Bank den Abgang in den „Kuhlert“.
11. Am Heerweg


Unser Rundweg führt aber weiter dem Wirtschaftsweg in Richtung Linderner Straße, die wir vorsichtig überqueren. Nach einhundert Metern erreichen wir wieder den „Heerweg“. Dort befindet sich die herrliche Bank des Schafhausener Dorfverschönerungsvereins.
Nach einer Rast an dieser Stelle gehen wir über den Heerweg wieder bis zum Friedhof und dann hinunter zur Kirche.
Am Ende unseres Rundweges haben wir nun drei Dörfer umwandert, sind talauf und talab marschiert, haben zwei Gotteshäuser gesehen, sind an Kuhweiden und Pferdekoppeln entlang spaziert, haben einen Herrensitz kennengelernt und waren im Waldgebiet „Baron“, sind an zwei Einkehrmöglichkeiten – Haus Nobis und Haus Dohmen – vorbeigekommen und haben das gesamte Rurtal überblickt.
Wir hoffen, dass die Bänke zum Verweilen eingeladen haben und dass der geschätzte Besucher die schönen Aussichten auf unsere drei Dörfer genießen konnte.
Wer den ganzen Weg gegangen ist, hat 6,5 Kilometer zurückgelegt. Das ist doch was!
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